Parodontologie

1. Behandlungsphase: Initialtherapie

Die schmerzlose oberflächliche Reinigung (Vorbehandlung) reduziert Entzündungen, geeignete Mundpflegemaßnahmen werden besprochen, ggf. wird ein bakteriologischer Test (und evtl. auch ein Gentest) durchgeführt.

2. Behandlungsphase: Grundtherapie

Eine intensive mechanische Reinigung der Zähne und der Zahntaschen (schmerzlos in örtlicher Betäubung), unterstützt durch antibakterielle Maßnahmen ermöglicht das vollständige Abheilen der Entzündung, bessere Wiederanlagerung des Zahnfleischs und Vermeidung weiteren Knochenverlusts. In Einzelfällen ist zusätzlich eine antibiotische Therapie erforderlich.

3. Behandlungsphase: Augmentationstherapie

Durch Verwendung von biologisch aktiven Wachstumsfaktoren (Emdogain®) oder Membrantechniken zur „gesteuerten Geweberegeneration“ kann verlorenes Stützgewebe wieder aufgebaut werden. Dies funktioniert nur in Fällen, wo noch genügend regenerationsfähiger Knochen den Zahndefekt umgibt, also nicht in Fällen mit generellem Höhenverlust des Knochens.

4. Behandlungsphase: Erhaltungstherapie

Der entzündungsfreie Zustand muss durch gute Zahnpflege und regelmäßige professionelle Zahnreinigung durch den Zahnarzt aufrecht erhalten werden, damit es nicht zu einer Wiederinfektion der Taschen und damit zum Fortschreiten der Zahnbetterkrankung kommt.

Entzündungsfreier Rückgang des Zahnfleisches (Gingivarezession)

Den entzündungsfreien Rückgang des Zahnfleisches mit Entblößung der Wurzel nennt man Gingivarezession. Mögliche Ursachen sind u. a. aggressive Zahnputztechnik, Stellung des Zahnes im Kieferbogen (dünner Knochen) und Bänderzug von Lippen und Wangen. Wenn das Stützgewebe des Zahnes sonst noch intakt ist, kann eine chirurgische Deckung der Rezession erfolgen. Sie ist notwendig, wenn der Zahn schmerzempfindlich oder der Defekt im sichtbaren Bereich ist. Der Gewebeaufbau erfolgt mit Verschiebetechniken, freien Gewebetransplantaten aus dem Gaumen und Anwendung biologisch aktiver Wachstumsfaktoren (Emdogain®).

Weichgewebesituation an Zahnimplantaten

Implantate ersetzen natürliche Zähne. Wie für den Zahn ein gesundes Zahnfleisch wichtig ist, so muss auch um das Implantat ein stabiles Weichgewebe vorhanden sein, damit es auf Dauer hält. Nach dem Zahnverlust sind die Voraussetzungen hierfür manchmal ungünstig. Dann kann Weichgewebe aufgebaut oder in den benötigten Bereich verschoben werden, um ein stabiles „Zahnfleisch“ am Implantat und im sichtbaren Bereich einen schönen Zahnfleischverlauf zu erzielen. Die Methoden ähneln der Behandlung der Gingivarezession.

Professor Lindorf, PD von Wilmowsky und Kollegen – Mund Kiefer Gesicht Chirurgie Nürnberg

Prof. Lindorf, PD v. Wilmowsky
und Kollegen

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