Erkrankungen der Kieferhöhle können von den Zähnen im Oberkiefer ausgehen, häufiger aber treten sie im Zusammenhang mit Problemen der Nase, Erkältungen oder Allergien auf. In diesem Fall werden sie vom HNO-Arzt behandelt. Liegt zum Beispiel eine Abflussstörung zur Nase mit Sekretstau in der Kieferhöhle vor, kann der HNO-Arzt in einer endoskopischen Operation (FESS) diesen Abfluss verbessern.
Radikale „Ausräumungen“ der Kieferhöhle werden seit vielen Jahren nicht mehr durchgeführt, da die Narbenproblematik danach schlimmer ist als der ursprüngliche Grund für die Operation.
Wenn eine Infektion der Kieferhöhle von den Zähnen ausgeht, müssen diese behandelt werden. Zysten oder zum Beispiel verlagerte Zähne in der Kieferhöhle können vom Mund aus über einen Zugang in der dünnen äußeren Kieferhöhlenwand (Knochendeckelmethode nach Lindorf) operiert werden.
Manchmal wird die Kieferhöhle eröffnet, wenn seitliche Zähne im Oberkiefer gezogen werden, da deren Wurzeln oft in die Kieferhöhle ragen. Eine gesunde Kieferhöhle wird dann sofort durch eine Verschiebung von Schleimhaut mit dichter Naht verschlossen. Eine entzündete Kieferhöhle wird zunächst gespült und behandelt, bis die akute Entzündung abgeklungen ist und anschließend mit einer Naht verschlossen.